Von minus 13,3 Grad bis plus 18,0 Grad Celsius reichte die Temperaturspanne im eben zu Ende gegangenen Januar. Eine geschlossene Schneedecke überzog bis zur Monatsmitte das Kreisgebiet, doch außer ein paar Flocken fiel kein Schnee im ganzen Monat. Während aus anderen Bundesländern von heftigen Regenfällen und über die Ufer getretenen Flüssen berichtet wird, regnete es bei uns nur 20 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge - dafür aber war der Januar der sonnenscheinreichste (seit 1990 gerechnet). So betrachtet: Ein außergewöhnlicher und kurioser Witterungsverlauf im ersten Monat des Jahres.
Mit einer Tiefsttemperatur von minus 12,8 Grad in der Silvesternacht und 7 Stunden Sonnenschein am Neujahrstag begann das Jahr 2002. Der Boden war zentimeterdick gefroren und mit einer (auf Stationshöhe) 4 cm "mächtigen" Schneedecke überzogen, die aber noch vom Schneefall am 30. Dezember des Vorjahres herrührte. Hoher Luftdruck (zwischen 1030 und 1040 Hektopascal) bescherte uns in den ersten Januartagen dieses ruhige Winterwetter mit frostigen Nächten und eitel Sonnenschein tagsüber. Fast täglich meldete der Sonnenscheinschreiber rund 7 Stunden Sonnenschein - so z. B. am Erscheinungsfest (6. Januar) mit 7,4 Stunden Sonnenschein, und ohne den Schatten der umliegenden Berge wären es an diesem Tag 8,1 Stunden geworden. Im großen und ganzen blieb das Bilderbuch-Winterwetter so bis zum Monatszwölften. An diesem Samstag setzte Tauwetter ein, die Löcher in der Schneedecke wurden von Tag zu Tag größer, und am 20. waren auf Stationshöhe auch die letzten Schneereste verschwunden. Ab Samstag, 19. Januar, blieben auch die Nachttemperatur im Plusbereich.
Im letzten Monatsdrittel bestimmten von Westen heranziehende
Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen.
Wind kam - vorwiegend aus Südwest - auf, und ab dem 19. bis zum 28.
des Monats blies er täglich mindestens einmal mit Windstärke 6
( 39 - 49 km/h), am Sonntag, 27. Januar, gar in Sturmstärke.
Größere Sturmschäden sind aus dem Kreisgebiet aber nicht
vermeldet worden. Zur Erinnerung am 27. Januar des Vorjahres gab es
ebenfalls stürmischen Wind. Der Januar endete aber mit ruhigem und
mildem Wetter. Von Tag zu Tag kletterten die Temperaturen mehr in die
Höhe. Am 30. Januar wurde der Monatshöchstwert von plus 18 Grad
Celsius erreicht.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-temperatur des Januars 2002 betrug plus 0,4 Grad Celsius. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 1,8 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2001 war es bei uns im Januar minus 0,3 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden immerhin 20 Frosttage registriert, Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es allerdings nur vier. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden ebenfalls nur 4 gezählt und in der Summe kamen magere 10,4 Liter zusammen. Im Jahr 2001 waren es im Januar 55,8 Liter, und im Durchschnitt der vorausgegangenen 23 Jahre sind es 52,8 Liter. Geschneit hat abgesehen von ein paar Flocken an keinem einzigen Tag im Januar, dagegen lag eine geschlossene Schneedecke auf Stationshöhe doch an 12 Tagen. Die Neuschneesumme betrug folglich Null Zentimeter. Nebel gab es an einem Tag, und der Wind frischte an elf Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 127,7 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 82,1 Stunden und im Schnitt seit 1990 sind es 85,0 Stunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter