Witterungsverlauf September 2001

Vor zwei Jahren registrierten die Wetterämter den wärmsten September seit Beginn der amtlichen Wetteraufzeichnungen.
Der diesjährige wird sich wohl in die Reihe der kühlsten, nässesten und dunkelsten einreihen müssen.
Eine Durchschnittstemperatur, die 2,5 Grad unter dem Mittel der vorausgegangenen 21 Jahre liegt, ein Mehr von rund 170 Prozent des üblichen Niederschlages und nur rund die Hälfte des üblichen Sonnenscheins berechtigen zu dieser Einstufung.

Nach einem Augustwetter mit ausgesprochen sommerlichem Charakter zeigte der September von Anfang an, dass er gleich dem März ein Übergangsmonat im Wetter des Jahres ist. Dies zeigt sich in teils großen Schwankungen in Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein. Von Jahr zu Jahr aber stimmend ist, dass am 22./23. September der astronomische Herbst beginnt. Tag und Nacht sind um diese Zeit gleich lang. Danach werden die Nächte länger und die Tage kürzer, mit der logischen Folge, dass bei kürzerer Sonnenscheindauer und flacherem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen es auch durchschnittlich kälter werden muss - und somit dem Winter zugeht. Dass dem so ist, das zeigte des öfteren das Bodenthermometer, indem es Werte um die fünf und weniger Grad anzeigte. Auch wenn es am 18. des Monats nur einmal kurzfristig Bodenfrost im diesjährigen September gab, so war doch frühmorgens an diesen nächtens kühlen Tagen das Gras dick mit Tau belegt. Der tritt immer dann auf, wenn nachts der Boden bei klarem Himmel durch Rückstrahlung der tagsüber empfangenen Wärme in Richtung Weltraum stark abkühlt. Die den Boden berührende Luft kühlt dann ebenfalls stark ab, und die in der Luft enthaltende Feuchtigkeit kondensiert und schlägt sich als Tau nieder oder wird als Bodennebel sichtbar.

Der wärmste Tag des Monats war gleich am Monatsanfang - am Montag, 03. September, mit 23,5 Grad Celsius. Danach sollte es bis zum 28. September dauern, bis wieder mal die 20 Grad-Marke überschritten wurde. Dazwischen war es ausgesprochen unwirtlich. Kühle Temperaturen, Regenschauer, wenig Sonne, dafür des öfteren Windböen bestimmten das Wetter. Insgesamt regnete es im September an 25 Tagen, und vom 4. des Monats bis zum 17. regnete es jeden Tag. Manchmal waren es nur ein paar Tropfen, doch an sechs Tagen waren es mehr als zehn Liter pro Quadratmeter. In der Summe kamen 112,2 Liter zusammen und wird in dieser Menge nur noch von den Septembern der Jahre 1984 und 1988 übertroffen.

Die kühlste Zeit war zur Monatsmitte. Am Sonntag, 16. September und dem darauffolgenden Montag jagte ein Regenschauer den anderen, und die Temperaturen kamen nicht über 11 Grad hinaus. Der Tag darauf begann mit Nebel und über die Wiesen hatte sich eine dünne Reifschicht gelegt.

Nebel hatte es auch am astronomischen Herbstanfang - in diesem Jahr am 23. September. Der Tag war ausgesprochen trübe, keine Minute ließ sich die Sonne blicken und am Abend begann es dann auch noch zu regnen. Sonnenscheinreichster Tag des ganzen Monats war Freitag, 28. September mit rund zehn Stunden ununterbrochenem Sonnenschein und einer Tageshöchsttemperatur von 21,0 Grad Celsius.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Septembers 2001 betrug nur 10,8 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 14,0 Grad und noch ein Jahr zuvor gar bei 16 Grad. Im Durchschnitt seit 1979 bis 2000 war es jedoch bei uns im September plus 13,3 Grad warm/kalt. Frost- und Eistage wurden im diesjährigen September noch keine registriert, am Boden sank die Temperatur aber kurzfristig einmal unter Null. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es ebenfalls keine mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 18 gezählt, und in der Summe kamen 112,2 Liter zusammen. Im Jahr 2000 waren es im September 98,2 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2000 sind es 66,4 Liter. Nebel gab es auf Stationshöhe an zwei Tagen. Gewitter wurde keine mehr registriert, doch der Wind frischte an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation in diesem Jahr magere 83,9 Stunden, im Jahr 2000 waren es 165,8 Stunden und im Jahr 1997 gab es den Rekordwert von 244,5 Stunden. Seit 1990 bis einschließlich 2000 sind es durchschnittlich im September 156,4 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter