Witterungsverlauf August 2001

Auch wenn sich der August zum Monatsende hin herbstlich kühl zeigte - im gesamten gesehen war er für unsere Verhältnisse ein Sommermonat, der sich sehen lassen kann. Eine Monatsmitteltemperatur, die rund zwei Grad über dem Durchschnitt der Vorjahre liegt, 15 Sommertage und 6 Tropentage mit über 30 Grad Celsius, etwas mehr Sonnenschein als üblich und nur rund 70% des üblichen Niederschlags belegen dieses Prädikat.

Mit dem August endet für die Meteorologen auch der Sommer. Zeit um Bilanz zu ziehen. Wie war der Sommer 2001?
Der von den Wetterämtern üblicherweise benutzte Maßstab zur Beurteilung eines Sommers ist der, dass die Sommertage von den Monaten Juni, Juli und August addiert und mit den Werten aus den zurückliegenden Jahren verglichen werden. Als Sommertag bezeichnen die Meteorologen einen Tag, an dem die Temperatur mindestens auf 25 Grad Celsius anstieg. Bei uns brachte es der Sommer 2001 auf 36 Sommertage. Davon steuerte der Juni 7, der Juli 14, und der August 15 Sommertage bei. Im vorausgegangenen Jahr 2000 waren es 34 Sommertage und seit Bestehen der Wetterstation in Balingen-Heselwangen (1979 - 2000) gab es im Durchschnitt 32 Sommertage. Also so beurteilt, war der Sommer 2001 etwas besser als der Durchschnitt. Als schlechte Sommer darf man die der Jahre 1979, 1980, 1984 und die Sommer von1996 und 1999 bezeichnen.. Weit über dem Durchschnitt lagen die Sommer von 1986 und 1994. Und die einsame Spitze in diesem Zeitraum hält der Sommer von 1983 mit 59 Sommertagen in den drei Monaten Juni, Juli und August.

Hochsommerlich begann der diesjährige August. Am Monatszweiten wurde der erste Tropentag in diesem Monat mit 32,4 Grad Tageshöchsttemperatur registriert. Danach ging es mit der Temperatur erstmals steil abwärts. Bis zum Sonntag, 12. August, wurde kein Wert eines Sommertages mehr erreicht, und auch die Sonne versteckte sich mehr hinter den Wolken als sie sich blicken ließ. Trotzdem hat es in den ersten zehn Tagen des Monats nur 22,9 Liter geregnet. Ein Regenschauer am Mittwoch, 8. August, brachte davon alleine 12,1 Liter.
Hochsommerlich heiß wurde es dann in der zweiten Monatshälfte. Sieben mal wurde vom 11. bis zum 20. der Wert eines Sommertages erreicht, und genau zur Monatsmitte, am Mittwoch, 15. August, kletterte die Quecksilbersäule des Thermometers auf den höchsten Wert des Monats und des ganzen Jahres 2001 an. 34,1 Grad Celsius zeigte das Thermometer am späten Nachmittag an diesem Tag an. Einige leichte Gewitter an den folgenden Tagen brachten etwas Abkühlung und das ersehnte Nass. Wie unterschiedlich dabei die Niederschlagsmengen von Ort zu Ort ausfallen können, zeigte sich wieder mal am 20. und 27. August. Während es am Beobachtungsort in Heselwangen am 20. nur schwach regnete, goss es in den südlichen Stadtteilen von Balingen wie aus Kübeln. Ähnliches war am 27. August zu beobachten. Bei einem kurzen schnell von Nordwest nach Nordost ziehenden Gewitters soll es in Balingen-Engstlatt gehagelt haben, während südlich davon, am rund drei Kilometer entfernten Beobachtungsort kein Tropfen Regen fiel. Trotzdem, im ganzen August wurde das Kreisgebiet von wirklich schweren Unwettern verschont.

Das letzte Monatsdrittel war dann bis auf die letzten beiden Tage im Monat hochsommerlich warm und trocken. Jetzt konnten die Bauern ohne sorgenvollen Blick gegen den Himmel mit der Getreideernte beginnen und das Korn auch trocken einfahren. Der August endete aber verregnet und relativ kühl - der Herbst meldet sich an.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik:
Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2001 betrug plus 18,8 Grad. Vergangenes Jahr war der August 18,1 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1979 bis 2000 weist plus 17,0 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden 15 registriert (letztes Jahr 16) - und statt vier Tropentage im Jahr 2000 waren es heuer stolze sechs Tropen- oder heiße Tage mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden zehn gezählt, und in der Summe kamen 58,6 Liter zusammen. Im Jahr 2000 waren es im August wesentlich mehr, nämlich 104,7 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2000 sind es 82,6 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag. Nennenswert gewittert hat es nur an drei Tagen, und der Wind frischte an sechs Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 245,5 Stunden, im August des Jahres 2000 waren es 241,7 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2000 sind es durchschnittlich im August 236,2 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter