Nach drei aufeinanderfolgenden zu warmen Monaten folgte nunmehr ein etwas
zu kühler, nasser und dunkler April. Zudem hieß zu Ostern die
Devise: "Erst Schnee schippen, dann Ostereier suchen." Frühlingshaft
warm war der April nur ganz am Anfang und zum Monatsende hin - dazwischen
sank die Temperatur bis in den Minusbereich und Schnee gab es auch noch
gelegentlich.
Wir erinnern uns: Der April des Vorjahres war einer der wärmsten
seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, es gab im April des Jahres 2000
keinen Schnee mehr, und am Karsamstag der letztjährigen Ostern
wurden 25 Grad überschritten - zwei weitere Sommertage folgten im
April 2000.
Begonnen hat der heurige April mit dem Höchstwert des ganzen Monats - mit 21,7 Grad - am Monatszweiten. Der Monatsletzte brachte es auf 21,2 Grad. Zwischen diesen beiden Extremwerten war ein Temperaturtal, indem am 20. und am 23 jeweils die Tiefstwerte des Monats mit minus 3,0 Grad erreicht wurden. Am trübsten und verregnetsten war es um die Monatsmitte - just als das Osterfest gefeiert werden sollte. Dabei war Karfreitag noch der angenehmste Feiertag. Am Karsamstag lagen in der Frühe 3 cm Neuschnee, der zwar rasch abschmolz - doch auch am Ostersonntagmorgen war die Balinger Flur auf Stationshöhe mit einer dünnen Schneedecke überzogen. Bewahrheitet sich also die geflügelte Redensart. "Grüne Weihnachten - weiße Ostern"? Ein Blick in die Statistik gibt Antwort darauf. In den vorausgegangenen 21 Jahren gab es 13 mal grüne Weihnachten und 8 mal weiße Ostern - wobei in dieser Rechnung nur jeweils der 1. Weihnachstfeiertag und der Ostersonntag gewertet wurden - wohl wissend, dass Ostern nicht immer auf das gleiche Datum fällt. Im gleichen Zeitraum waren 12 mal Weihnachten als auch Ostern grün und dreimal war die Balinger Flur sowohl Weihnachten als auch an Ostern mit Schnee bedeckt. Die frühesten Ostern waren am 26. März 1989 - die spätesten am 23. April 2000 - übrigens - die frühesten und die spätesten Ostern waren wunderschöne Tage.
Geschneit hat es im diesjährigen April an 7 Tagen, wobei am meisten vom Samstag, 21. April, auf den folgenden Sonntag fiel. Die Schneedecke maß am besagten Sonntagmorgen 9 cm und im geschmolzenen Zustand erbrachte das Schnee- Regengemisch 22,7 Liter Niederschlag. Zum Monatsende besserte sich das Wetter, und die Sonne ließ sich vermehrt wieder blicken - jetzt konnten auch die Bienen ihrer Arbeit nachgehen.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des April 2001 betrug plus 6,5 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 9,9 Grad und im Durchschnitt der vorausgegangenen Jahre (1979 bis 2000) war es bei uns im April plus 7,3 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden noch 9 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es jedoch keine mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 14 gezählt, und in der Summe kamen 81,8 Liter zusammen. Im Jahr 2000 waren es im April nur 48,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2000 regnete es 75,9 Liter an der Messstelle. Geschneit hat es im diesjährigen April noch an 7 Tagen, und an Neuschnee kamen 14 cm zusammen. Nebel gab es an keinem einzigen Tag, dafür wurde ein Gewitter registriert. Der Wind frischte an 11 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 121,6 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 173,3 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2000 schien die Sonne im April durchschnittlich 156,5 Stunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter