Auch wenn sich der Februar zum Monatsende hin noch winterlich kalt zeigte und Frau Holle gar die Betten etwas schüttelte - insgesamt gesehen war der Februar 2001 gegenüber seinem Durchschnittswert (1979 - 2000) um 2,1 Grad zu warm. Niederschlag und Sonnenschein entsprachen dagegen in etwa den Mittelwerten der Vorjahre.
Mit dem Februar endet für die Meteorologen der Winter, der für die Wetterfrösche die Monate Dezember, Januar und Februar umfasst. Nachdem alle drei Monate zu warm ausfielen, wird allein schon aus dieser Tatsache ersichtlich, dass es zum Jahreswechsel 2000/2001 nicht den erwarteten kalten und schneereichen Winter gab. Eine geschlossene Schneedecke, die eine Woche überdauerte, gab es auf Stationshöhe in keinem der drei Wintermonate. Schnee fiel zwar an 19 Tagen und die Neuschneesumme betrug 22 cm, doch eine geschlossen Schneedecke kam von Dezember bis Januar nur an 11 Tagen zusammen.
Doch zum Winterungsverlauf im Februar.
Nach einem Hauch von Winter zum Monatsanfang im Februar blieben die Tag-
und Nachtemperaturen ab dem 4. Februar im Plusbereich. Am Mittwoch, den
7. Februar, kletterte die Tagestemperatur bis auf den
Monatshöchstwert von 16,6 Grad Celsius, was manchen Wirt dazu
verleitete, die ersten Stühle ins Freie zu stellen. Zur selben Zeit
gab es in Norddeutschland Schnee zuhauf und richtete dort ein Schnee- und
Verkehrschaos an.
Auch das zweite Monatsdrittel war mehr frühlingshaft als winterlich kalt. Krokusse, Schneeglöckchen und auch die Märzenbecher zeigten ihre Blüten im reichlichen Sonnenschein. Um die Monatsmitte gab es mehrmals 8 Stunden ununterbrochenen Sonnenschein am Tag, was dann wiederum viele Spaziergänger zu schätzen wussten. Hoher Luftdruck bestimmte zu jener Zeit unser Wetter - am 11. Februar zeigte das Barometer 1040 Hektopascal (Millibar) an.
Mehr dem Winter zugetan war das letzte Monatsdrittel.
Am "schmotzigen Donnerstag", 22. Februar, und am Freitag darauf,
schneite, regnete und graupelte es zeitweilig. Eine geschlossene
Schneedecke kam auf Stationshöhe jedoch nur zeitweilig zusammen.
Anders am Samstag, 24. Februar, der Regenmesser zeigte zum Messtermin um
07.30 Uhr 11,1 Liter Niederschlag pro Quadratmeter an und der Boden war
mit einer 7 cm starken Schneedecke zugedeckt. Mit etwas Nachschub an den
folgenden Tagen hielt dann diese in schattigen Lagen bis zum Monatsende.
Dazu trug auch der Frost zur Fasnetzeit bei. Die Narren und Zuschauer bei
den Rosenmontagsumzügen mussten sich in diesem Jahr warm anziehen.
Rosenmontag, 26. Februar, war mit minus 10,9 Grad als Minimum und minus
1,3 Grad als Maximum, der kälteste Tag des Februars und bisher seit
Jahresbeginn.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-temperatur des Februars 2001 betrug plus 2,7 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 3,9 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2000 - also in den vorausgegangenen 22 Jahren - war es bei uns im Februar plus 0,6 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden heuer 17 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es im Februar dieses Jahres nur einen einzigen (Rosenmontag). Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 8 gezählt, und in der Summe kamen 45,7 Liter zusammen. Im Jahr 2000 waren es im Februar 73,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2000 sind es genau 50,7 Liter. Geschneit hat es an 10 Tagen, doch eine geschlossene Schneedecke lag zum Messtermin nur an 6 Tagen. An Neuschnee kamen im Februar magere 13 cm zusammen. Nebel gab es auf Stationshöhe lediglich an 3 Tagen, und der Wind frischte an neun Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 89,3 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es weniger, nämlich 79,2 Sonnenscheinstunden - und im Schnitt seit 1990 sind es 100,7 Stunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter