Witterungsverlauf Dezember 2000

Auch wenn sich der Dezember zum Monatsende hin winterlich kalt zeigte und sich gar ein dünnes weißes Kleid überzog, so täuscht das nicht darüber hinweg, dass im gesamten gesehen der Dezember nur dem Kalender nach ein Wintermonat war.
Mit einer Monatsmitteltemperatur von plus 4,4 Grad Celsius war der Dezember gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1979 - 1999 um 3,2 Grad zu warm und war damit der wärmste Dezember in diesem Zeitraum. Zudem setzte er die lange Reihe der zu warmen Monate des Jahres 2000 fort, was wiederum das Jahr 2000 zum wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen macht.
Das Wärmeplus holte sich der Dezember schon vom Monatsanfang her. Zwölf Grad im Maximum und 3,6 Grad im Minimum war es im Durchschnitt in den ersten 10 Tagen. des Monats warm, und der Monat war gar bis zur Monatsmitte um 7 Grad gegenüber seinem Durchschnitt aus den Jahren 1979 - 1999 zu warm. Die höchste Temperatur des ganzen Monats wurde mit plus 15,6 Grad am Montag, 11. Dezember, gemessen. Zum Wärmeüberschuss gesellte sich eine Niederschlagsarmut, gepaart mit verhaltenem Sonnenschein während dieser Zeit. Nur 22,1 Liter Niederschlag fielen in den ersten 15 Tagen des Monats - im gesamten Monat dann auch nur 28,4 Liter. Das sind nur rund 40% der durchschnittlichen Niederschlagssumme von 71,1 Liter im Dezember.
Nach der Monatsmitte wurde es erstmals kälter, und nach einem kürzen Aufbäumen wurde am astronomischen Winteranfang (21. Dezember) der erste Eistag (ganztägig unter Null) registriert. Noch weiter in den Keller (allerdings nur nachts) ging es in den Tagen danach. Minus 8,4° C zeigte das Minimumthermometer in den Frühstunden des Tages vor "Heiligen Abend" an. Kurios - in 1 Meter Tiefe im Erdboden - war das Vorzeichen der Temperatur gerade umgekehrt - dort war es noch plus 8,4 Grad warm.
Weihnachten war wieder mal grün und regnerisch am ersten Weihnachtsfeiertag. Die Statistik belegt, dass die "grüne Weihnacht" eher die Regel als die Ausnahme bei uns ist. Denn verlangt man zu einer weißen Weihnacht, dass an Heiligen Abend und an den beiden Feiertagen eine geschlossene Schneedecke liegt, so trifft diese Bezeichnung im Beobachtungszeitraum (1979 - heute) lediglich auf die Weihnachten von 1979, 1981,1986, 1994 und auf Weihnachten 1996 zu.
Wir erinnern uns: Vor einem Jahr, am 26. Dezember 1999, tobte der Sturm "Lothar" und richtete auch bei uns immense Schäden - insbesonders in den Wäldern an. Jetzt, ein Jahr später, war das Wetter am 2. Weihnachtsfeiertag recht zahm. Auf plus 10,1 °C stieg das Thermometer an diesem Tag an, und 5,3 Stunden lang schien die Sonne und zählt damit zu den sonnenscheinreichsten Tagen des ganzen Monats.
Winterlich kalt wurde es und etwas Schnee gab es in den letzten Dezembertagen. Am Freitag, 29. Dezember, begann es zur Mittagszeit ganz fein zu schneien an. Zum Abend wurden die Flocken größer und es bildete sich eine geschlossene Schneedecke, die dann leicht verstärkt sich über den Jahreswechsel hinweg hielt. Parallel dazu ging es auch mit der Temperatur zurück. Das Jahr 2000 endete mit einem sternenklaren Himmel und einer Temperatur von minus 4,6 Grad um Mitternacht.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts- temperatur des Dezembers 2000 betrug plus 4,4 Grad. Im Jahr 1999 Jahr lag sie bei plus 1,4 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 1999 war es bei uns im Dezember plus 1,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden 10 registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es nur einen einzigen. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag (als Regen oder Schnee) pro Quadratmeter wurden 7 gezählt, und in der Summe kamen magere 28,4Liter zusammen. Im Jahr 1999 waren es im Dezember stolze 131,6 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 1999 sind es mehr als das Doppelte der diesjährigen Summe - nämlich 71,1 Liter. Geschneit hat es nur an fünf Tagen, doch eine geschlossene Schneedecke wurde zum Meßtermin nur an drei Tagen registriert, die Neuschneesumme betrug fünf Zentimeter.
Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag, dafür frischte der Wind an sechs Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 66,3 Stunden lang, im Dezember von 1999 waren es nur 32,2 Stunden und im Schnitt seit 1990 sind es 52,3 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter