Der November 2000 war witterungsmäßig ein außergewöhnlicher Monat. Mit einer Mitteltemperatur von 6,2 Grad Celsius war dieser November um rund drei Grad wärmer als üblich und wurde deshalb auch allgemein eher frühlingshaft als winterlich empfunden. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr lag im November an 13 Tagen eine geschlossene Schneedecke und die Temperatur ging damals bis auf minus 9,1° zurück. Nach dem November von 1994 (mit einer Mitteltemperatur von 7,3 Grad) war der diesjährige der zweitwärmste seit mindestens zwanzig Jahren.
Kuriosum war übrigens, dass im diesjährigen November die höchste Temperatur des ganzen Monats am Monatsletzten mit 15,6 Grad gemessen wurde. Der Monat begann mit sonnigen aber windigen Allerheiligen. Über Westeuropa fegte zum Monatsanfang ein Sturm hinweg, der in England und Nordfrankreich große Schäden anrichtete. Auch bei uns blies der Wind an jenen Tagen heftig aus Südwest, von Schäden blieben wir aber verschont. Ansonsten war in dieser Zeit wechselhaftes Wetter mit reichlich Sonnenschein und überwiegend milden Temperaturen.
Kälter und trüber und niederschlagsreicher war dann das zweite Monatsdrittel. In der Nacht zum Dienstag,14. November, kam Regen auf. Bis zum Messtermin am Morgen füllten 6,1 Liter den Messbecher - tagsüber kamen dann noch 13,2 Liter hinzu. Drei Tage später, am 17. November, mischte sich unter den Regen auch der erste Schnee nach dem Sommer 2000, der aber nur auf den umliegenden Höhen zu einer geschlossenen Schneedecke führte. Schnee und Regen ergaben zusammen 10,2 Liter Niederschlag - doch obwohl es im November zehn Regentage gab, war der Monat insgesamt trockener als üblich.
Bis zum Monatsende fiel dann kein Schnee mehr. Die Temperaturen kletterten wieder nach oben. Nach einigen trüben Tagen vom 20. - 23. November ließ sich die Sonne bei uns bis zum Monatsende wieder vermehrt blicken, während aus den Flussniederungen Nebel gemeldet wurde.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-temperatur des Novembers 2000 betrug 6,2 Grad. Vergangenes Jahr war es wesentlich kälter, da lag sie bei nur plus 2,0 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 1999 war es bei uns im November plus 3,3 Grad warm/kalt. Insgesamt wurde nur ein Frostag (1999 wurden 17 Frosttage) registriert. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 10 gezählt, und in der Summe kamen 48,9 Liter zusammen. Im Jahr 1999 waren es im November 98,4 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 1999 sind es 61,9 Liter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November nur an einem Tag - zu einer geschlossenen Schneedecke reichte es jedoch nicht. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag, doch der Wind frischte an zehn Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 80,9 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 65,0 Stunden und seit 1990 bis 1999 waren es im Durchschnitt 69,0 Sonnenscheinstunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter