Witterungsverlauf August 2000

Mit dem August endet für die Meteorologen der Sommer. Zeit um Bilanz zu ziehen. Wie war der Sommer 2000? Der von den Wetterämtern üblicherweise benutzte Maßstab zur Beurteilung eines Sommers ist der, dass die Sommertage von den Monaten Juni, Juli und August addiert und mit den Werten aus den zurückliegenden Jahren verglichen werden. Als Sommertag bezeichnen die Meteorologen einen Tag, an dem die Temperatur mindestens auf 25 Grad Celsius anstieg. Bei uns brachte es der Sommer 2000 auf 34 Sommertage. Davon steuerte der Juni 13, der Juli nur 5, und der August 16 Sommertage bei. Im vorausgegangenen Jahr 1999 waren es nur 23 Sommertage und seit Bestehen der Wetterstation in Balingen-Heselwangen (1979 - 1999) gab es im Durchschnitt 32 Sommertage. Also so beurteilt, war der Sommer 2000 etwas besser als der Durchschnitt. Als schlechte Sommer darf man die der Jahre 1979, 1980, 1984 und die Sommer von1996 und 1999 bezeichnen.. Weit über dem Durchschnitt lagen die Sommer von 1986 und 1994. Und die einsame Spitze in diesem Zeitraum hält der Sommer von 1983 mit 59 Sommertagen in den drei Monaten Juni, Juli und August.

Was der Juli am Sommer 2000 versäumte, machte der August wieder gut. Die Mitteltemperatur dieses Monats lag mit 18,1 Grad Celsius 1,2 Grad über dem Mittelwert seit 1979. Auch die Sonne schien etwas mehr als üblich und trotzdem gab es aufgrund einiger heftiger Regengüsse mit 104,7 Litern pro Quadratmeter auch überdurchschnittlich Niederschlag. Übrigens - der heißeste August im Zeitraum seit 1979 war der von 1992 mit 20 Grad Durchschnittstemperatur, und den trockensten August gab es im Jahr davor mit nur 21 Litern pro Quadratmeter

Nach einem warmen Start in den August sackte die Temperatur erheblich ab und garstiges Wetter kam auf. Am Freitag, 04. August wurde der Tiefstwert des Monats mit plus 8,6 Grad registriert. Tags darauf kam die Tageshöchsttemperatur nicht über 14,1 Grad hinaus. Danach besserte sich das Wetter von Tag zu Tag. Am Mittwoch, 09. August wurde wieder der Wert eines Sommertages mit 25 Grad, und am Sonntag, 13. August, der Wert eines Tropentages mit 30 Grad erreicht.

Ab dem 17. August setzten dann Gewitter mit teils kräftigen Regenschauern ein, die örtlich auch mit Hagel vermischt waren. Ein besonders heftiger Gewitterregen prasselte in den Frühstunden des Freitags, 18. August, hernieder. Zum Messtermin um 07.30 Uhr waren 34,4 Liter/Quadratmeter in der Sammelkanne, und bis es aufhörte zu regnen kamen nochmals 4,9 Liter dazu. Ähnlich kräftig regnete es am 21. und am 30. August mit jeweils rund 20 Litern Niederschlag. Sonntag, 20. August, war der wärmste Tag des Augustes und des ganzen Jahres 2000. Das Maximumthermometer zeigte 32,2 Grad Celsius am Nachmittag dieses Tages an. Auch die Tage danach waren überwiegend sonnig und schön, doch bei Nacht ging die Temperatur bis auf Werte um 10 Grad Celsius zurück - wenige Zentimeter über dem Erdboden manchmal um weitere drei bis vier Grad. Frühmorgens war dann das Gras in dieser Zeit dick mit Tau belegt. Der tritt immer dann auf, wenn nachts der Boden bei klarem Himmel durch Rückstrahlung der tagsüber empfangenen Wärme in Richtung Weltraum stark abkühlt. Die den Boden berührende Luft kühlt dann ebenfalls stark ab, und die in der Luft enthaltende Feuchtigkeit kondensiert und schlägt sich als Tau nieder oder wird als Bodennebel sichtbar. Die schon kühlen Nächte wurden aber durch einen faszinierenden Sternenhimmel in dieser Zeit entschädigt. Die letzten Tage des August waren verregnet und relativ kühl - der Herbst meldet sich an.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik:
Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2000 betrug plus 18,1 Grad. Vergangenes Jahr war der August 17,0 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1979 bis 1999 weist plus 16,9 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden 16 registriert (letztes Jahr 8) - und statt nur einem Tropentag im Jahr 1999 waren es heuer immerhin vier Tropen- oder heiße Tage mit 30 und mehr Grad dabei. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden elf gezählt, und in der Summe kamen 104,7 Liter zusammen. Im Jahr 1999 waren es im August wesentlich weniger, nämlich nur 63,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 1999 sind es 81,6 Liter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem Tag. Gewittert hat's an fünf Tagen, und der Wind frischte an sechs Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 241,7 Stunden, im August des Jahres 1999 waren es 212,1 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 1999 sind es durchschnittlich im August 235,7 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter