Insgesamt gesehen war der eben zu Ende gegangene Mai ein lieblicher Frühlingsmonat, auch wenn er sich verregnet und kühl in den Juni verabschiedete. Eine Monatsdurschschnitts temperatur von 14,0 Grad, die um 2 Grad über dem Mittelwert liegt, viele sonnige Tage und ausbleibende schlimmere Nachtfröste berechtigen zu dieser Aussage.
Das Temperaturplus holte sich der Mai allerdings in den ersten zwei
Monatsdritteln. Mit Tageshöchsttemperaturen um 20 Grad und neun Grad
in der Nacht begann der Mai. Fast jeden Tag gewitterte es schwach, die
Gewitterwolken ließen an der Beobachtungsstation aber nur wenig von
ihrer Wasserlast los.
Es war Wachswetter - alles grünte und blühte mit Macht. Der
erste Sommertag mit über 25 Grad wurde am Dienstag, 09. Mai, mit
26,6 Grad registriert. Vier weitere sollten dann fast unmittelbar danach
folgen. Wärmster Tag im Mai war Donnerstag, 11. Mai mit 27,6 Grad.
Und dann die gefürchteten Eisheiligen vom 12. bis 15. Mai. " Sind
erst vorbei die strengen Herrn (Eisheiligen), so tanzt man gern." Doch
dieses Jahr waren sie - wie in den beiden Jahren zuvor recht zahm und
sollten eher Schweißheilige genannt werden. Die "kalte Sophie",
Montag, 15. Mai, tat sich von allen Eisheiligen mit 27,2 Grad und 12,5
Stunden ununterbrochenen Sonnenschein hervor.
Unmittelbar danach wurde es merklich kühler. Der tiefste Wert wurde
dann am Dienstag, 23. Mai, mit nur plus 2,5 Grad Celsius Lufttemperatur
(in 2 m Höhe) registriert. Am Boden (5 cm über unbewachsenem
Erdboden) gab es mit minus 0,4 Grad leichten Bodenfrost. Stellenweise
bedeckte Reif das Gras.
Am kühlsten und unwirtlichsten war das letzte Monatsdrittel.
Vermehrt kam Regen auf und von den insgesamt 198,5 Sonnenscheinstunden
wurden im letzten Monatsdrittel gerade mal 51,7 Stunden registriert.
Umgekehrt verhielt es sich mit der Niederschlagsmenge. Bis
einschließlich dem 20. Mai wurden bis dahin 47,1 Liter Niederschlag
pro Quadratmeter gemessen. Alleine das letzte Monatsdrittel brachte dann
rund das Doppelte zusammen, wobei die letzten beiden Maitage es alleine
auf 68,9 Liter brachten.
Am Dienstag, 30. Mai, fing es zur Mittagszeit zu regnen an. Bis zum Messtermin am anderen Morgen um 07.30 Uhr regnete es ununterbrochen. Der Regenmesser zeigte 64,1 Liter an. Das ist nach dem 10. August 1984 (95,5 l/m²) und dem 18. Mai 1994 (67,2 l/m²) die größte Regenmenge, die an der Messstation innerhalb 24 Stunden registriert wurde. Bis zur Mittagszeit am Monatsletzten fielen dann nochmals 4,8 Liter.
Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2000 betrug plus 14,0 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 14,2 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 1999 war es bei uns im Mai plus 12,0 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Mai keine mehr registriert, lediglich am Boden - in 5 cm Höhe - ging es an einem einzigen Tag nochmals knapp unter die Frostgrenze. Sommertage (25 und mehr Grad) gab`s dagegen schon fünf. Geschneit hat es im Mai nicht mehr, und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 13 gezählt. In der Summe kamen 135,5 Liter zusammen. Im Jahr 1999 waren es im Mai 104,8 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 1999 sind es 104,8 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe nur an einem einzigen Tag. Schwach gewittert hat es an 7 Tagen, und der Wind frischte an 11 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 198,5 Stunden (letztes Jahr 180,2 Stunden) und seit 1990 bis einschließlich 1999 sind es durchschnittlich im Mai 214,4 Sonnenscheinstunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter