Witterungsverlauf April 2000

In diesem Jahr würde man dem April unrecht tun, wenn man ihn als launisch bezeichnete. Der April 2000 wurde er wieder mal seinem schlechten Ruf untreu und zeigte sich der Jahreszeit entsprechend als ein angenehmer Frühlingsmonat. Die Monatsmitteltemperatur lag um fast drei Grad über dem Durchschnittswert für diesen Monat, an der Blüte Schaden anrichtender Frost blieb aus - es gab dagegen schon drei Sommertage, die Sonne schien reichlich, und den fürs Wachsen notwendigen Niederschlag gab es auch, wenn er auch etwas reichlicher hätte ausfallen können.

Die niederschlagsreichste Zeit war die erste Monatshälfte. Von der Monatssumme mit 48,1 Litern/Quadratmeter regnete es in den ersten zehn Tagen 27,6 Liter, wovon wiederum der Mittwoch, 5. April, alleine 20,4 Liter dazu beisteuerte. Im Temperaturverlauf blieben dagegen die ersten 10 Tage trotz reichlich Sonnenschein tagsüber unter dem Mittelwert. Alle vier registrierten Frosttage waren am Monatsanfang, wobei der tiefste Wert mit minus 4,9 Grad am Freitag, 7. April, gemessen wurde. Ab der Monatsmitte wurden dann die Temperaturen zunehmend frühlingshafter. Tag - und Nachtemperaturen blieben nunmehr m Plusbereich. Und was bis dahin noch nicht geblüht hatte, drängte nun mit aller Pracht ans Licht. Herrlich die Gärten und Streuobstwiesen anzuschauen.

Auf Ostern hin wurde es noch wärmer. Am Karfreitag, 21. April, wurden mit 24,1 Grad zum ersten mal in diesem Jahr die 20 Grad Marke überschritten, und schon am sonnigen Karsamstag mit 25,9 Grad der Wert des ersten Sommertags in diesem Jahr erreicht. Der Ostersonntag selbst war dann nicht mehr so sonnig und warm, und in der Nacht zum Ostermontag regnete es 6,5 Liter, was statistisch dann noch zum Ostersonntag zu zählen ist. Ostermontag war ein trüber Tag mit einer Tageshöchsttemperatur von nur 12,7 Grad. Zwei Tage später wurden dann schon wieder 25,2 Grad gemessen, und am Freitag, 28. April, wurde der dritte Sommertag des April 2000 registriert. So viele Sommertage gab es seit Bestehen der Wetterstation in Balingen-Heselwangen noch nie in einem April. In der Regel gibt es bis dahin noch gar keinen Sommertag oder höchstens werden einmal 25 Grad und mehr erreicht. Die letzten zwei Tage des Aprils waren dann nicht mehr so schön und warm, doch blieb es trocken, so dass die Landwirte mit dem Kartoffelstecken beginnen konnten und die Hobbygärtner zum Pflanzstock griffen.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des April 2000 betrug plus 9,9 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 8,1 Grad und im Durchschnitt der vorausgegangenen 21 Jahre (1979 bis 1999) war es bei uns im April plus 7,2 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden noch 4 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es jedoch keine mehr - dafür aber schon drei Sommertage mit 25 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden nur acht gezählt, und in der Summe kamen auch nur 48,1 Liter zusammen. Im Jahr 1999 waren es im April 77,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 1999 regnete es 77,2 Liter an der Messstelle. Geschneit hat es im diesjährigen April nicht mehr. Nebel gab es an einem einzigen Tag, und außer einzelnen Donnern wurden auch noch keine Gewitter registriert. Der Wind frischte an sechs Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 173,3 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 129,5 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 1999 schien die Sonne im April durchschnittlich 154,8 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter